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Der Lenk-Papst auf Weinglas ist Kassenschlager

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Tausende Konstanzer genossen in den vergangenen Tagen besten Wein aus Gläsern, die als Motiv den Lenk-Papst zeigen. Die Figur selbst ist längst nach Bodman transportiert worden, dort und in Österreich laufen die Vorbereitungen für die Fahrt ins Kunstmuseum der Stadt Weiz bei Graz.

Das Weinfestglas ist immer begehrt, doch dieses Jahr war mancher zusätzlicher Souvenirjäger unterwegs. „Dieses Glas wollte ich unbedingt“, sagt Nina Büchle. Mit Interesse und auch Unverständnis hat sie die Debatte um die Papst-Figur von Peter Lenk verfolgt. Nachdem sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem Bahnhof entfernt wurde, ist Nina Büchle froh, dass die Organisatoren des beliebten Festes auf dem Stephansplatz die umstrittene Skulptur als Motiv gewählt haben. In Bodman und in der Steiermark wird unterdessen ihr Umzug vorbereitet.
Das Weinfestglas-Motiv war natürlich ein großes Thema auf dem Stephansplatz. Die Lenk-Gegner, die den nackten Papst loshaben wollten, ärgerten sich einerseits. Andererseits sind sie froh, dass Norbert Henneberger, Chef der Tourist Information (TIK), die Figur aus der Mobilitätszentrale entfernen ließ. Doch auch Tage danach ebbt der Protest gegen den Abbau nicht ab. Selbst in Kreuzlingen ist das Unverständnis über die Entscheidung des TIK-Aufsichtsrates groß, wie zu hören ist.

Peter Lenk sinnt aber nicht auf Rache. So hat mancher in der Stadt spekuliert, ob nach der Debatte um das Päpstle die Imperia, die ihn ja in der Hand hält, überhaupt stehen bleiben kann. Für den Künstler ist das keine Frage: „An sie wird sich keiner ranwagen. Die Imperia dreht sich jetzt seit 18 Jahren und ich werde weiter meine Wartung machen.

“Die Konstanzer seien nicht alle kleinkariert, sagt er, „es sind nur einzelne“. Er versteht allerdings nicht, dass die Grünen mit OB Horst Frank an der Spitze umgekippt seien. Nett findet er die Idee Norbert Hennebergers, statt der Lenk-Figur künftig historische Exponate aus dem Archäologischen Landesmuseum auszustellen. Lenk spricht schon von „Konstanzer Schrumpfköpfen“, die künftig in der Mobilitätszentrale zu sehen sind. Bislang habe niemand ernsthaft den Abbau der Skulptur im Hafen gefordert, sagt Norbert Henneberger. „Die Tourist Information steht zur Imperia, das ist überhaupt keine Frage.“ Schließlich sei sie Werbung für die Stadt. Er wolle aber keinen weiteren Kommentar abgeben.

Die Vorbereitungen zum Umzug der Figur von Bodman ins Kunsthaus der Stadt Weiz bei Graz sind vorangekommen. In wenigen Tagen geht die Reise los. „Das Gauklermobil wird mit diversen himmlischen Heerscharen bestückt“, berichtet der Künstler. Hofnarren werden dabei sein, sie seien vor Papst Pius V. in kirchlichen Kreisen üblich gewesen. Amor, der Gott der Liebe, wird ebenfalls eine Rolle spielen. „Ich habe einen ganz strammen Amor. Er erinnert daran, dass immer noch eine ungeheure sexuelle Verklemmtheit herrscht.“ So sei die Verhütung mit Kondomen in Afrika trotz der Aids-Problematik immer noch umstritten.

Peter Lenk wird bei der Fahrt nicht selbst dabei sein. Der österreichische Aktionskünstler Johan Maden ist federführend. Er sieht seine Aktion als Widerstand gegen das Entfernen von Kunst und als Akt der Freiheit für Kunst und Presse. Die Lenk-Figur werde bewusst bei der Reise im öffentlichen Raum gezeigt. „Ganz Österreich ist meine Bühne“, erzählt Johan Maden. Die erste Station wird aber die Birnau sein. In Weiz werde der Gaukler-Papst seine erste Audienz geben.

Quelle: südkurier.de


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